Ultra-Weitwinkel-Fotografie

Veränderungen der Netzhaut mit einer Standard-Kamera darzustellen, kann nicht nur mit engen Pupillen sondern auch mit weiten Pupillen eine Herausforderung sein. In diesen Fällen bietet die Ultra-Weitfeldkamera eine Alternative. Im Augenzentrum im Brienner Hof verfügen wir über Geräte für eine hochauflösende Ultra-Weitwinkel-Bildgebung, mit der mittels Laser Scanning Technologie mehr als 200° der Netzhaut in einer einzigen Aufnahme erfasst werden können. Auf diese Weise gelingt es uns, ein Vielfaches des Bereichs der Netzhaut darzustellen, den eine Standardkamera fotografieren kann. Mit dieser neuen Technologie werden Augenveränderungen wie Gefäßerkrankungen, Netzhautablösungen oder Tumoren des Augenhintergrundes entdeckt, die sich zuerst in der Peripherie zeigen und mit konventionellen Untersuchungsmethoden und Geräten zunächst unentdeckt bleiben würden.

Die von uns eingesetzte Ultra-Weitwinkel-Technolgie verwendet schwaches Laserlicht verschiedener Wellenlängen, die die Netzhaut simultan abtasten. Durch die verschiedenen Laserstrahlen können auch die tieferen Strukturen der Netzhaut betrachtet werden. Dabei werden ein Infrarotlaser, ein grüner und ein blauer Laserscan zu einem einzigen enface Bild vereint. Strukturen, die in der Fundusbiomikroskopie und der traditionellen Fundusfarbfotografie nicht sichtbar sind, können mittels Multicolordarstellung deutlicher gezeigt werden. Dazu gehören zum Beispiel aufgelagerte epiretinale Membranen oder Drusen bei altersbedingter Makuladegeneration in tiefer gelegenen Netzhautschichten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Fundusfotografie ist Ultra-Weitwinkel-Fundusfotografie mittels Scanning Laser Technologie auch bei enger Pupille und getrübten optischen Medien wie bei dem grauem Star (Katarakt) möglich. 

Die verschiedenen Wellenlängen der Laserquelle scannen verschiedene Bereiche des Augenhintergrundes. Der grüne Laser (532 nm) scannt von der sensorischen Netzhaut bis zu den Schichten des Pigmentepithels. Der rote Laser (633 nm) stellt die Schichten vom Pigmentepithel bis zur Aderhaut dar. Während der blaue Laser (488 nm) wird für Fluoreszenzangiographie und der infrarote Laser (802 nm) für die Indocyaningrün-Angiographie verwendet wird.